"Hühner haben etwas meditatives. Es ist einfach so entspannend, wenn sie da so vor sich hin gackern, scharren und picken", schallte es heute morgen aus meinem Autoradio. Eine Radiomoderatorin schwärmte von ihren Hühnern, die sie seit einiger Zeit nun besaß und war ganz verzückt über diesen Krumen an Glückseeligkeit in ihrem Alltag. Bei den Hühnern, da sei die Welt in Ordnung. "Tiere sind eben die besseren Menschen", schloss ihr Kollege die Hühnerhomage am Mikrofon. Wow.... für einen kurzen Moment innerlich sprachlos, erinnerte ich mich daran jenen Satz einst selbst mal zum besten gegeben zu haben. Ebenso wie "Ich ziehe die Gesellschaft von Tieren vor, Menschen sind einfach nur scheiße" und der für mich heute schlimmste Satz: "Ich schäme mich ein Mensch zu sein." Wenn ich noch einmal zurück gehe in diese Zeit, den Frust, die Enttäuschung und diesen Hass spüre, der da in diesen Sätzen steckt, dann möchte ich mich selbst in den Arm nehmen und mir die Liebe geben, die mir gefehlt hat.
Aber Yvonne, was haben diese Sätze denn mit fehlender Liebe zu tun? Es ist doch so, Menschen sind nun einmal das grausamste Wesen, was auf diesem Planeten lebt.
Ach wirklich? Was ist mit deinem Plüschikater, der ein Doppelleben führt? Abends auf der Couch gibt er für dich sein süßes Flauschischnurren zum Besten, ein paar Stunden zuvor hat er noch eiskalt die Maus vor deinem Haus bis in den Tod gequält. Einfach so. Nicht etwa, weil er hungrig war. Er hatte einfach nur Spaß daran - so vertreibt sich die Katz eben gern einmal die Zeit. Katzen töten nachweislich zum Spaß, wusstest du das? Und wir haben noch mehr Grausamkeiten in der Tierwelt. Tierische Meuchelmörder, Vergewaltiger und Hooligans sind also die "besseren Menschen". So so.... Ich würde dir gern meine Theorie, meine eigene Erfahrung mit menschenverachtenden Aussagen und dem Bezug zu Tieren erklären.
Gehen wir der Sache auf den Grund: Sprich einmal folgende Sätze: Tiere sind besser als Menschen! Ich liebe Tiere, aber ich hasse Menschen! Ich brauche keine Menschen, ich brauche nur meine Tiere!
Fühl da einmal hinein. Spürst du das tiefe Seufzen, den Hauch von Traurigkeit, die Prise der Verbitterung, den Hass und die nach dem Schuldigen suchende Enttäuschung, wenn du diese Sätze aussprichst?
Wo kommt das her? Es gibt einen schönen Ansatz in der Szene der Persönlichkeitsentwicklung. Ersetze "die anderen" mal mit dem Wort Ich". Es würde nun also heißen "Tiere sind besser als ich"...... "Ich liebe Tiere, ich hasse mich." ....und so weiter. By the way: Zu der Zeit, in der ich noch überzeugter "Menschenhasser" war, hatte ich übrigens auch einen Hund, der keine fremden Tiere mochte. Nur die Tiere innerhalb der Familie wurden akzeptiert ;-)
Menschen, die Menschen hassen vergessen, dass auch Menschen Teil dieser Natur sind, wie unsere Tiere auch. Und eben weil wir Menschen heute so weit weg von unserer wahren Natur sind, weil wir verlernt haben zu fühlen, unseren Instinkten zu trauen, haben wir vergessen, dass wir genauso gut oder schlecht sind wie die Tiere, die uns an unsere Natur erinnern. Komplizierter Satz, oder? Es lebe der Schachtelsatz! Kleiner Journalistenscherz am Rande...
Am Ende, wenn du bereit bist, da wirklich mal ganz tief einzusteigen, wirst du erkennen, dass es nicht auf die Menschen dort draußen, sondern auf dich ankommt, wie du selbst mit dir umgehst und was du selbst über dich denkst. Es gilt dich anzunehmen als der, der du bist und vor allem, dass du gut so bist wie du bist. Tiere machen uns auch nicht zu einem besseren Menschen, sie erinnern uns lediglich an unsere Verantwortung der Schöpferkraft, sie erinnern uns an unsere Kraft zu lieben, authentisch und ehrlich zu sein und daran, dass diese Erde jeden von uns braucht.
Mit dieser kleinen Philosophie zur Selbstliebe entlasse ich dich in eine schöne Zeit.
In tiefer Verbundenheit,
deine Yvonne
P.S: Die Hühner auf den Fotos sind unsere verstorbenen Hühner Strupfi und Petra. Möget ihr fette Würmer dort oben finden <3 t typing your own or paste your own from a different source.